Photomyne

Lang ist’s her… Wie man Fotos auf einfache Weise digitalisieren kann, erfahrt Ihr in diesem Beitrag

Durch ein Missgeschick unserer Katze sind einige unserer alten Fotoalben naß geworden. Zum Glück haben wir das relativ schnell bemerkt. Dennoch haben die Seiten und auch einige Fotos Feuchtigkeit gezogen und müssen wohl entsorgt werden. Für mich stand nun die Frage im Raum: wie kann man die alten Fotos schnell und unkompliziert digitalisieren? Viele Fotos haben einen ideellen Wert. Jedes Bild aus dem Album lösen und manuell über einen Flachbett-Scanner einzulesen dauert viel zu lange. Was also tun?

Bei meiner Internet-Recherche bin ich auf die Software Photomyne gestoßen. Sie verspricht, mehrere Fotos auf einmal zu fotografieren und intern zu scannen. Dabei sollen die Fotos nicht nur automatisch ausgerichtet werden sondern auch noch digital entwickelt werden.

Photomyne gibt es für Android oder iOS. Ich habe die iOS-Version getestet. Wenn man die Fotos im Album einzeln geklebt hat und sie sich nicht überlappen, dann klappt das Einscannen ganzer Seiten absolut problemlos. Sind allerdings die Fotos überlappend eingeklebt oder unterschiedlich ausgerichtet, dann muss man sie einzeln fotografieren. Das dauert unwesentlich länger. Eine Auslösung des Fotos kann man per Stimmbefehl geben (Go!) oder auch 3 Sekunden lang einen Button drücken. Wenn man das Handy zu sehr bewegt, wird die Aufnahme verweigert. Also ruhig halten! Nach dem Scan werden die Farben der Fotos dann automatisch aufbereitet. Auch hier gibt es wieder verschiedene Bearbeitungsmodi. Man kann den Scan lassen wie er ist, oder eine – vom Handy eh bekannte – Änderung des Fotos auswählen.

Allerdings muss man ganz klar unterscheiden: Photomyne ist nicht dazu da, ein Foto perfekt aufzubereiten. Wer alte Bilder für künstlerische Zwecke verwenden möchte, ist hier falsch. Hier geht es darum, schnell große Mengen individuell wertvolle Fotos zu sichern.

Für künstlerisch wertvolle Bilder aus der Negativzeit / Diazeit habe ich bislang den Negativscanner von Nikon benutzt, den Coolscan III. Nach wie vor ein hervorragendes Werkzeug, für das ich immer noch einen Windows-XP-Rechner mit SCSI-Schnittstelle laufen habe. Aber für die Anzahl der Fotos in einem Fall der Datenrettung ist das nicht praktikabel. Wir haben in einem Fotoalbum ca. 170 bis 180 Fotos, von denen die meisten Negative gar nicht erhalten geblieben sind.

Nach 20 bis 30 Minuten hatte ich das gesamte Fotoalbum eingescannt. Etwas aufpassen muss man bei Hochglanz-Abzügen. Hier kommt gerne mal eine Spiegelung der Umgebung in das Foto hinein. Photomyne speichert die Fotos eines gesamten Vorgangs in einem eigenen Album. Dieses kann natürlich noch mit Bezeichnung und weiteren Tags angepasst werden. Damit die Fotos nun an einem sicheren Ort sind, habe ich sie exportiert und dann sowohl in meine persönliche Cloud verschoben, wie auch in meiner täglichen Datensicherung berücksichtigt. Wer nun wieder unbedingt ein Fotoalbum haben möchte, kann diese Bilder über einen Digitaldienstleister wieder zu einem modernen Fotobuch umwandeln.

Im Großen und Ganzen bin ich mit der Software sehr zufrieden. Die Bildbearbeitung könnte das eine oder andere Mal noch besser funktionieren. Aber über 80% der eingescannten Fotos sind wirklich gut geworden.